7. Einstein Marathon Ulm

Wann:
So, 18. September 2011
Kategorie:
2011

Einstein Halb-Marathon Ulm 18.09.2011

 

Ergebnisse:

385. Jürgen Handwerger      1:34:54h (Halbmarathondebut)      90. MH

Am Sonntag stand also mein erster Halbmarathon in meiner zweiten Heimat Ulm an. Wettervorhersage: Regen mit 13°C…und so kam es auch. Also wie auch schon bei meinem Triathlon-Debüt im Juli nicht unbedingt die allerbesten Bedingungen. Aber ich bin ja schließlich nicht aus Zucker und bin gestartet.
Zusammen mit Sonja, Daniel & Co trafen wir uns um 6 Uhr morgens zum Kohlehydrate-Speicher auffüllen. Die anderen aßen Nudeln, für mich gabs Brötchen. Dann wurde gemütlich die Schlag den Raab-Aufzeichnung vom Vorabend auf dem Sofa angeschaut, um die Muskeln schön zu schonen und um dann pünktlich zum Start zu laufen. Bei der Messehalle angekommen war ich echt fasziniert, welche Menschenmassen dort waren. Es wird in Ulm ja der Marathon mit dem Halbmarathon gestartet, d.h. ca. 5000 Starter und viele Schaulustige. Da ich als Zielzeit 1:30 h angegeben hatte (was ich ohne meine Erkältung auch versucht hätte), durfte ich in Startblock A starten. Ich hatte mir vorgenommen erst einmal nichts unversucht zu lassen und wollte so lange wie möglich dem Zugläufer für 1:30 h hinterherlaufen. Mir war klar, dass es sehr unrealistisch war, aber ich dachte mir: Es ist mein erster Halbmarathon, also wird es auch meine Bestzeit…egal ob ich einbreche oder nicht. Zu – nicht nur –  meinem Unglück verlor der Zugläufer aber seinen Ballon schon nach 300 m und ich hatte keine Orientierung mehr. Also habe ich mir eine Gruppe erfahren-aussehender Läufer gesucht. Die haben sich auch die ersten Kilometer ununterbrochen unterhalten und sprachen von erstmal 30 km locker einlaufen. Und das bei einem 4:15er Schnitt auf den km. Die ersten km waren wirklich ok und ich konnte das Tempo gut halten. Wir wurden zwar ab km 6 langsamer, aber bis dahin fühlte es sich noch gut an. Allerdings war der ständige Regen echt nervig. Langsam wurde mir aber auch klar, dass ich dieses Tempo nicht über weitere mehr als 10 km halten können werde. Deswegen nahm ich an Tempo bisschen raus und pendelte mich langsam bei einem 4:30er Schnitt ein. Witzig war, dass ich beim Kilometerschild 10 gedacht habe, dass es wirklich ganz nett wäre, wenn das Ganze jetzt schon vorbei wäre. Aber jetzt kam die Strecke auch langsam Richtung Stadt und es wurden immer mehr Zuschauer an der Strecke. Ist zwar mit Sicherheit nicht vergleichbar mit dem WKEL in Bamberg, aber das Wetter war ja echt auch bescheiden. Ich nahm mir jetzt vor das Tempo, das ich angeschlagen hatte, bis zum Ziel zu halten. Allerdings hatte ich die Rechnung ohne den Mann mit dem Hammer gemacht. Er kam zwar nicht mit ganz so heftiger Gewalt, aber ich merkte doch, dass Halbmarathon ein anderes Kaliber ist, als so ein bisschen 10 km zu laufen. Ab ungefähr km 16 kam zum heftiger werdenden Regen auch noch starker Wind, z.T. von vorne, hinzu und ich merkte immer mehr, wie die Kälte mir immer mehr zusetzte und meine Arme schon eiskalt waren. Die letzten km konnte ich aber noch ein bisschen an Tempo zulegen, es überholte mich eine Frau und das konnte ich in dem Moment irgendwie nicht auf mir sitzen lassen und hing mich in ihren Windschatten. Ganz halten konnte ich den zwar auch nicht, aber es motivierte mich eben ein bisschen mehr über meine Grenzen zu gehen. Bei km 20 zeigte meine Uhr dann 1:30:02 h an und ich wusste, dass ich jetzt nochmal richtig Gas geben musste, um unter 1:35 h bleiben zu können. Und auch dieses Jahr merkte ich, wie heftig doch der wirklich leichte Anstieg hoch zum Münsterplatz sein kann, wenn es die letzten paar Meter sind. Glücklich konnte ich dann bei 1:34:54 h auf die Stopp-Taste meiner Uhr drücken und finishte meinen ersten Halbmarathon sehr zufrieden. Allerdings war ich auch fix und alle und wollte mich fast auf den Boden schmeißen und stand erstmal kurz hinterm Ziel nach vorne gebeugt kurz vorm Zusammenklappen. Als ich wieder ein bisschen zu Kräften kam, schaute ich nach oben und sah die Kamera für die Finisher-Videos. Super! Das wird ein super Video von mir!^^
Mit Rettungsdecken zum Wärmen ausgestattet ging ich dann in den Zielbereich und trank erstmal viel warmen Tee und merkte da erst so richtig, wie ausgekühlt ich doch war. Deswegen packte ich noch so schnell wie möglich alles was ich im Ziel noch in die Finger kriegen konnte (Joghurt, Apotheker-Geschenk,…) und ging heim und unter die heiße Dusche.
Fazit für dieses Jahr: Ich bin super zufrieden mit meinen beiden Debüts im Triathlon und Halbmarathon, aber ich will beides nochmal bei SCHÖNEM Wetter machen.
Glückwunsch auch an alle meine „Mitfrühstücker“, die alle eine Bestzeit gelaufen sind! Stay Awesome!
Und nicht vergessen:
Keep Running!


Ach ja, und für alle, die es interessiert, noch ein paar Details: