7. Zugspitz Extrem Berglauf
- Wann:
- So, 22. Juli 2007
- Kategorie:
- 2007
Teilnehmer:
Rainer Rottmann
Platz: 501
Zeit: 3:14;08 Stunden
Zugspitzlauf vom 22.07.07
Zielzeit: 3:14,08 Std.
Streckenbeschreibung:
Anspruchvolle Strecke mit leichten Anstiegen, die auf kurzen Distanzen
über 100% Steigung liegen.
Laufstrecke 16,1 Km; 2100Hm
Schlechtwetterstrecke 14,7 Km; 1730Hm
Starttemp. 9-10 Grad C
Zieltemp. 0-1 Grad C
Als ich um 1:45 los fuhr wußte ich noch nicht daß der Raum Forchheim
Erlangen Überschwemmungsgebiet war. An der Ausfahrt Bayersdorf Nord
wurde der komplette Verkehr von der Autobahn abgeleitet. Dann gings im
Zick Zack-Kurs über die Dörfer und so 1 1/2 Stunden später endlich
wieder auf die Autobahn ( Nürnberg) . Nach einer 3-stündigen Regenfahrt
in Ehrwald angekommen, gings an die Starvorbereitungen. Der Regen hatte
auch mal Pause. Der Toilettengang war nicht einfach, da nur ca. 8
Toiletten für ca. 650 Frauen und Männer zu Verfügung standen. Danach
gings zum Startpatz. Nach kurzer Startverzögerung gings um 9.01 Uhr auf
den Martinsplatz in Ehrwald 1020m los. Die erste Teilstrecke ging auf
Teer über die Ehrwalder Alm 1500 m, bis zur Hochfelder Alm auf 1730 m
ohne nennenswerte Ereignisse. Ach ja, es regnete natürlich. Dann gings
über Wanderwege und Schotterpisten zum Feldnerjöchl. Ab da wurden die
Wege schmaler, ein Überholen oder überholt werden war fast nicht
möglich. Zwischen Feldnerjöchl und Gatterl war eine kurze Kletterpassage
an der sich ein Rückstau bildete. Wir warteten ca. 10 min. und genossen
das Bergpanorama. Da wurde mir bewusst, dass man beim Start im ersten
Drittel stehen muss, um ohne Behinderung durchzukommen. Danach gings
weiter übers Brandjoch 2110 m, wo die Schlammschlacht begann. Der durch
Regen aufgeweichte Lehm, ließ bei jedem Schritt die Schuhe um ca. 100 g
schwerer werden. Wenn du am Abstiegseil länger als 3 Sekungen warten
mußtest, hat sich dein Schuh im Dreck festgesaugt. Um die Verbindung zu
lösen, hast den Hax´n einfach drehen und aweng ziehen müssen. Naja, ab
dann gings abwärts übers sogenante Gatterl. Ich habs gemacht wie alle.
Am Seil festhalten und rutschen lassen. Wir waren bis zu den Waden mit
original Zugspitzdreck vollgsaut. Ich fühlte mich in meine Kindheit
zurückversetzt, als ich als neunjähriger in eine vollgelaufene Baugrube
sprang. Nachdem wir den tiefsten Punkt der Passage erreichten, ging der
Weg vom Schlamm in Geröll über. So über die nächsten 500 Meter verloren
die Schuhe beträchtlich an Gewicht. Der folgende Kilometer war
entspannend, es ging nur leicht bergauf bis zum vorletzten
Verpflegungspunkt, zur Knorrhütte. Ich hab gleich an so a warme Suppn
gedacht. Die gabs aber leider nicht. Dafür gabs Wasser und Iso so mit 5
Grad C. Dann gings zum Endspurt, geschätzte 4 - 5 km nochmals teilweise
steil bergauf. Von 2050 m zum vorverlegten Ziel Sonnalpin auf 2576 m
wieder über Geröllfelder und Schneereste. Das offizielle Ziel war
erreicht. Bei 0 Grad C und anfänglich starkem Wind, ging ich nach zwei
Bechern Red Bull (da ich gerade warmgelaufen war) den Rest des Weges
nach oben. Erst jetzt weiß ich was STEIL ist. Über feinem Geröll, das
bei jedem Schritt wieder zur Hälfte abrutschte, gings die nächsten 150
Hm auf allen vieren weiter. Ab dann wurde der Untergrund fester. Am Fels
gings mit Führungsseilen weiter. Mittlerweile waren meine Hände so kalt,
daß ich jegliches Gefühl in ihnen verloren und somit auch keinerlei
Kraft mehr hatte (natürlich nur in den Händen). Nach 40 Minuten war der
anstrengenste Teil des Weges geschafft. Nach kurzer Aufwärmphase oben am
Bierstand konnte ich mich nicht mehr zurückhalten und holte mein erstes
Zielbier (es sollte nicht das letzte sein). Ich sochs euch, ich wor
schlochortich besuffen. Die Sicht war so überragend, das man vom Ende
der Dachterasse noch das Hauptgebäude erkennen konnte. Man kann nicht
alles haben,oder?
Fazit: Geiler Lauf , das mach ich wieder.
Ciao der Rainer