Freiburg Marathon

Wann:
So, 6. April 2008
Kategorie:
2008

Freiburg Marathon-Halbmarathon 06.04.2008

 

Ergebnisse:

Manni Türk                   01:53;15 Stunden

(Gesamt-Platz: 2819 / M40 Platz 624)

 

Freiburgmarathon 2008

 

In diesem Lauf wollte ich eigentlich meine persönliche Halbmarathonbestzeit aufstellen ( So meine Langzeitplanung die ich für diese Saison bereits im Dezember vergangenen Jahres machte).

Vier Faktoren sollten mir zu einer (für mich) guten Zeit von unter 1:50 verhelfen.

1.     Eine vernünftige Vorbereitung.

2.     Eine gute Strecke

3.   Gute Stimmung am Straßenrand, -sowohl von 42 Bands auf  21,1 km  (so der Veranstalter ) als auch von

       ca. 50 000 Zuschauern.                               

4.    Gutes Wetter für die Jahreszeit, in der sonnigsten Stadt Deutschlands.

 

Doch wie so oft im Leben, kommt  1. alles anders u. 2. als man denkt.

Meine Vorbereitung lief schon äußerst durchwachsen.

Aus dem Newsletter das ich nach meiner Anmeldung ständig per E-mail bekam erfuhr ich, das der Freiburgmarathon zwar einer der schönsten u. stimmungsvollsten Langstreckenläufe in Deutschland sei, für die

Aufstellung einer neuen Bestzeit aber, wäre diese Strecke eindeutig nicht geeignet. Dafür ist der zu überwindende Höhenunterschied zu groß und der Belag führt auf vielen Km in der Altstadt über Kopfsteinpflaster. Sch... dachte ich da hab ich mir wohl den falschen Lauf ausgesucht. Aber jetzt war es auch schon zu spät zu jammern.

Unausgeschlafen und mit vielen Fragezeichen im Gepäck fuhr ich mit meiner Familie am Samstag Vormittag Richtung Breisgau.

Immerhin 435 km von meiner Haustür bis zum Hotel in knapp unter 4Std ( Naja zumindest mein Golf kann ein gewisses Tempo halten). Jetzt einchecken, zur Marathonmesse, etwas bummeln, Pastaparty, zurück ins Hotel,

Sportschau, über Clubsieg freuen und ausschlafen!  Doch leider mit dem Ausschlafen war es Pustekuchen. Ich

lag fast die gesamte Nacht wach ( Beate Uhse TV usw.).

Und so saß ich am Wettkampfmorgen sehr müde und geknickt am Frühstückstisch. Die Sylvia gab mir den Tipp doch diesen Halben einfach mal gelassen anzugehen und zu versuchen den Lauf ohne jeden Druck zu genießen. Das erschien mir in meiner damaligen Verfassung auch das vernünftigste. Obwohl unter 2Std. wollte ich natürlich trotz aller Gemütlichkeit schon bleiben!

Und ich kann euch sagen, so gelassen vor einem Start wie dieses mal war ich vor einem Marathon oder Halbmarathon noch nie. So kam es auch das ich den Start fast verpasste und mich in einer Läuferschar von über 8000 Athleten ziemlich hinten einreihen musste. Nur im leichten Trapp begann das Rennen (1.km in 6:50)

 Es waren wohl viele vor mir, die den Lauf noch langsamer als ich genießen wollten. Da sehr viele Läufer anfangs auf zu engen Straße liefen war ein überholen fast unmöglich. So nahm ich mir vor locker zu bleiben und möglichst wenig auf die Uhr zu sehen. Km 3, langsam ist ein etwas zügigeres Laufen möglich. Ich finde so langsam Spaß an dem Rennen. Km 5,die Stimmung ist wirklich unglaublich. Km 7, jetzt kommt auch noch die Sonne die sich zwei Tage zu verstecken schien. Km 10, ich fühle mich wirklich so frisch als hätte ich mich gerade warmgelaufen. Jetzt ist wohl auch der Zeitpunkt um einmal auf die Uhr zu sehen. 54:30, ja so bleib ich locker unter 2Std., denke ich. Die Gruppe in der ich mich jetzt befinde forciert das Tempo. Ich merke das ich locker mitgehen kann. Km 13, die Uhr zeigt 1:10:.. jetzt mache ich den Fehler, den ich eigentlich vermeiden wollte. Ich beginne zu rechnen. Die letzten 3 km bin ich in je 5:10 gelaufen. Ich fühle mich immer noch gut.

Wenn ich es schaffe die nächsten 8km in knapp unter 5`/km zu laufen und einen 100m Endspurt hinzulegen, könnte es sogar noch etwas mit meiner Zeit unter 1:50 werden. Jetzt erwacht mein Ehrgeiz ich erhöhe das Tempo nochmals. Vor mir immer noch stellenweise dichtgedrängte Läufergruppen. Mein Lauf gerät zum Slalomlauf. Zu allem Elend befinde ich mich gerade jetzt wieder mal auf einer Kopfsteinpflasterpassage.

Km 16, jetzt kommt auch noch ein kleiner Berg. Von Lauf genießen konnte schon die letzten 3km nicht mehr die Rede sein und jetzt das. Ich versuche mich zu motivieren und mein Tempo hoch zuhalten indem ich vorauslaufende Athleten fixiere und einzuholen versuche. Km 17, ich spüre das ich mich etwas übernommen habe und muß das Tempo deutlich reduzieren. Km 18 ( letzte Getränkestation), der Blick zur Uhr verrät mir, das es besser ist das Unternehmen „Bestzeit“ wieder zu verschieben. 1:36:.. Jetzt müsste ich 3,1km in unter 14min. laufen. Das hab ich jetzt beim besten Willen nicht mehr drauf. Also essen, trinken und locker bis ins Ziel laufen.

Mit gemischten Gefühlen begebe ich mich auf das letzte Teilstück. Die Stimmung am Straßenrand ist einzigartig und ich versuche sie auch in mir aufzusaugen. Aber andererseits habe ich mir wohl selbst eine neue

Bestmarke, durch mein unmotiviertes und zu lässiges Verhalten vor dem Start und zu Anfang des Rennens versaut. Ich versuche wieder positiv zu Denken, klatsche kleine Kinder die die Hand her halten freudig ab.

Für das Zielfoto noch ein breites Grinsen ( Der Fotograf hat allerdings vergessen auf den Auslöser zu drücken).

 

Fazit: Ein von der Stimmung her einzigartiger Lauf. Die Verpflegung war klasse. Das Wetter gut.

          Einziger Wermutstropfen: Bei optimaler Laufeinteilung, wäre voraussichtlich eine deutlich bessere Zeit

          möglich gewesen.

           Aber um so ehrgeiziger werde ich die nächsten Ziele versuchen zu verwirklichen.