2. Fisherman's Friend StrongmanRun
- Wann:
- So, 13. April 2008
- Kategorie:
- 2008
Fisherman`s Friend Strongman Run 2008.
Thomas Völkl
1:55:06 Std gesamt Platz 971
Fishermans Friend StrongmanRun am 13.04.2008
Was anfänglich nur eine verrückte Idee zu sein schien, entpuppte sich zum wohl geilsten Laufevent, an dem ich bisher teilgenommen habe.
Schon Samstagnachmittag, als ich das Gelände betrat um mich umzusehen und mich von den Bands anheizen zu lassen, spürte ich eine ganz besondere Stimmung an diesem Ort. Alle Teilnehmer waren genauso verunsichert wie fest entschlossen diese Herausforderung durchzuziehen, von der sie nicht recht wussten, was auf sie zukommen würde.
Nachdem ich mir die Strecke kurz angeschaut und mir ein paar Takte der Musik zu Gemüte geführt hatte, entschloss ich mich, mir die notwendige Ruhe für den morgigen Tag zu gönnen.
Am Sonntagmorgen genoss ich natürlich ein extra gutes Frühstück und machte mich dann frühzeitig auf den Weg um rechtzeitig am Start zu sein. Schließlich haben wir das ja von Friedwald gelernt! Dies stellte sich später als sehr wichtig heraus, da der Start um 30 Minuten verschoben werden musste, weil der Stau bis zur Autobahn zurückreichte.
Pünktlich vor Ort und am Start zu sein ist eben eine Freaky Tugend!
Ich hatte jetzt also jede Menge Zeit mich vorzubereiten und noch genauer umzusehen.
Nach dem ersten Auftritt von Ausbilder Schmitt auf der Bühne war die Stimmung so aufgeheizt, dass sogar der leichte Regen, der vorher über Weezze niederging, sich in Nichts verwandelte. Es waren also beste Startbedingungen. Alle Wasserlöcher waren restlos gefüllt und von oben war es trocken. Jetzt war es soweit, 12.30 Uhr der letzte Anschiss von Ausbilder Schmitt und dann der Startschuss. Es begann alles sehr schleppend, ein ständiges auf und ab über alte Bunker, Heuballen, die den Weg versperrten, kleinere Schlammlöcher und unwegsames Gelände. Und dann war sie da, das erste Mal vor uns, die 6m hohe Klagemauer. Es war ziemlicher Stau und deshalb dauerte es auch etwas, bis man an das Hindernis kam, um es zu überwinden. Hier zeigte sich mal wieder, dass unter Läufern nicht nur der sportliche Erfolg wichtig ist, sondern auch enorme Kameradschaft herrscht. Jeder half jedem. Keiner schaute auf die Uhr oder auf seinen Puls. Allen ging es nur darum, dass jeder einzelne dieser 5000 Läufer über diese Mauer musste! Nach der Überquerung erwarteten einen eher unspektakuläre Hindernisse, die aber unheimlich Kraft einforderten. Als nächstes kam die Sand- und Wassergrube. Der Tross lief auf der einen Seite in eine alte Sandgrube hinein, in der Sandhügel auf und ab, tiefe Schlammstrecken, kleinere Wasserlöcher und eine sehr lange Wasserstrecke, teilweise auf allen Vieren, zu bewältigen waren. Danach kam man auf der anderen Seite der Sandgrube wieder hinaus, zurück auf die Strecke. Jetzt noch ein paar Heuballen, große und kleine Steigungen im Gelände bis man zum Abschluss der Runde die Rattenlöcher erreichte. Durch das schwarze Loch (alter, dunkler Bunker mit Discobeleuchtung und höllisch lauter Musik), durch den Wald und über Reifenstapel, dann ging es in die zweite Runde. Ausbilder Schmitt gab einem noch mal ein paar Takte mit auf den Weg. Nun wusste man ja, was einen erwartete. Das Feld hatte sich mittlerweile etwas auseinander gezogen. Gefühlsmäßig dachte ich, dass ich etwa im ersten Drittel sein müsste und versuchte in der zweiten Runde zwar alles zu genießen, aber der Ehrgeiz packte mich dann natürlich auch ein bisschen. Schließlich war ich ja der einzige Freaky und hatte unsere Ehre zu verteidigen. Im Ziel angekommen war ich von meiner Zeit sehr positiv überrascht und die Anstrengungen waren schnell vergessen. Das Duschen im Anschluss passte wie alle Hindernisse zur gesamten Veranstaltung: EISKALT!
Ausgepowert ließ ich mit gutem Essen und ein paar Bierchen den Tag ausklingen. Später erfuhr ich, dass ich unter den ersten 1000 gelandet bin. Damit war ich natürlich mehr als zufrieden. Ich dachte eigentlich, dass der Untertagemarathon ein nicht zu übertreffendes Event (für einen Freaky Friday Läufer absolutes Muss!) sei, aber dieser Lauf war das absolut Beste, was ich je gemacht habe. Ich hoffe, ich werde im nächsten Jahr von ein paar verrückten Freakys begleitet!