Immenstädter Gebirgsmarathon

Wann:
Sa, 2. August 2008
Kategorie:
2008

Immenstädter Gebirgsmarathon - 02.08.2008

 

Teilnehmer:

Rainer Rottmann           7:22 Stunden

 

Laufbericht:

Immenstädter Gebirgsmarathon

eine Marathon der sich so nennen darf.                          42Km und 2500 Hm

 

Die Strecke führt von Immenstadt über den Gratweg der Nagelfluhkette zum Hochgrat und zurück. Hört sich ganz einfach an.

Diesmal war ich auf anraten unseres Friedwald´s ( der Dachziegelverkäufer aus unserer Laufgruppe) rechtzeitig aufgebrochen, damit nicht wieder unvorhergesehenes passiert. Wie im Fichtelgebirge vor ein paar Wochen.

Pünktlich um 6Uhr war ich am Startplatz, an der Talstation der Mittag- Bergbahn. Es waren gerade 8 Fahrzeuge am Parkplatz, sie schliefen alle noch.

Konnte man an den angelaufenen Scheiben erkennen. Um8 Uhr war der Start, also noch genug  Zeit um die Zähne zu putzen und zum umziehen.

So langsam kam Leben auf den Parkplatz. Um ca. 7:30 sah ich das Stuttgart-Team.

Isa ein Terminator der Zukunft, die Sandra ( genannt Hühnchen) und der Maddin mit “hadd´n  T”. Wie der Franke zu sagen pflegt.

Ein kurzes “ Hallo” noch, dann war bereits der Start.

Zuerst ging´s auf einer Schotterpiste, an einem Gebirgsbach entlang immer steiler aufwärts.

Die Steigung teilweise so enorm, nur noch mit Allrad zu befahren.

Nach 6Km dann die erste Getränkestation. Hier war der Wendepunktfür den 12Km Lauf und das einzige Km- Schild.

Hier fragte doch wirklich eine Tussi ”ja gibt´s den hier kein Iso” der grauhaarige Allgäuer mit schmunzeln im Gesicht, höflich im Dialekt. Nein bei uns gibts nur reines Quellwasser.

In seiner Denkblase neben seinem Kopf laß ich “Bist a Stadtmädl hä”.

Na ja egal.

Dann immer schön aufwärts. Es kam ein flaches Stück über eine Wiese.

Es war wohl die grünste und saftigste Bergwiese im Alpenland, so saftig, das ich die Socken unserer Straßenpomps braun färbten.

Ein gravierender Fehler, bei einen Berglauf mit Straßenschuhen zu laufen.

Allein das kostet viel Zeit und blaue Flecken am Arsch, (Zum Glück passen auf meinen nicht viel drauf) was wir aber erst später merken werden.

Dann immer höher, weiter zum ersten Gipfel.

Die Wege wurden schon vorher immer schmaler, nur noch zu Fuß begehbar.

Der morgentliche Regen machte sich nun bemerkbar. Alles schön rutschig, genau das richtige  für Pomps von Asics.

Der nächste Abstieg war nicht gravierend, der kommende Gipfel relativ schnell erreicht.

Plötzlich überholte uns ein Mann, sein Name Seiler Johann, Bj 1937. Wahrscheinlich ist in seinen Ahnen eine Berggams, so wie er sich bewegte.

Kein Chance nur annähernd mitzuhalten.

Er sollte 45min vor uns im Ziel sein.

Von dem Gipfel aus, der Name glaub ich “Sederer” konnte man die Nagelfluhkette sehen. Beeindruckend, rechts alles Nebel, links freie Sicht. Ab und an schob sich ein Nebelschwaden über den Kamm.

Die Luft plötzlich ganz kalt.

Jetzt wieder abwärts, später wieder steil Richtung Buralpkopf, wo einige Kletterpassagen zu bewältigen waren.

Ich glaube der nächste heißt Grundleskopf.

Dann gings an Stahlseilen entlang über den felsigen Grat.

Ein Ausrutscher nach rechts = Tod, nach links kann man´s Überleben.

Also Vorsicht.


 

Ab denn ging steil abwärts, schätze so 50- 60 % auf einer Wiese.

Zuerst auf der aufgeweichten Wiese entlang, nach ein paar Rutschern wechselten wir in eine Scharte die das Regenwasser in den Boden gegraben hatte.

Hier war´s etwas griffiger und wir erreichten so nach 20 min die nächste Verpflegungsstelle.

Die sogenannte Grundlesscharte.

Hier, Schuhe ohne Profil, ist wie ohne Jacke auf die Zugspitze. Flachländer halt.

Hier ein Stück Banane, ein Schluck Zitronentee und natürlich frisches Quellwasser aus der Nähe. Kurz danach kam uns bereits der erste entgegen, ich dachte mir nur ,dann kann´s ja nicht mehr weit sein. Ich sollte mich täuschen, den laut des bärtigen Allgäuer´s, geht´s nochmal rauf -runter, nochmal rauf und a Schdügg runter.

Er hatte recht.

Km-mäßig nicht viel. Zeit ca. 1,5 Stunden. Am Bergkamm kam uns ein Mann mit Hund entgegen, den wir später noch kennen lernen werden.

Der Typ war ca. 60-70 m vor seinem Hund, der ihm nicht mehr hinterherkam, obwohl´s für ihnen hier bergab ging. Jetzt nochmal hoch auf´s Rindalphorn, drüben abwärts, wo es die höchsten Treppenstufen der Welt gibt, die teilweise durch Verwaschungen 50cm hoch sind. Nach dem Gipfel, ach ja , ich glaube hier trafen wir den Michael Schwarz, den Veranstalter dieser Wanderung. Er berichtete das die nächste Verpflegungsstelle, der Wendepunkt noch nicht besetzt war, als er ihn erreichte und es somit für die Schnellen nicht´s zu trinken gab. Wir halfen ihm mit einem Fläschchen aus .

Es verdampfte förmlich in seinem Hals. Er sagt eine dreiviertel Stunde noch bis zum Wendepunkt. Aus seiner Sicht. Dann ein bisschen runter, jetzt kam ein Schlammloch das mich an Takeschis Castle erinnerte. Ich hoff des schreibt mä so.

Es war ein Gemisch aus saftigster Bergwiese und Kuhscheiße. Es waren noch einige feste Bestandteile herausgestanden, die es zu finden galt. Mir war´s eigentlich egal, vielleicht bin ich aus dem Grund zwei mal durchgekommen ohne die Schuhe zu füllen. Unserem Terminator die sich heute aus Tarnungszwecken “ No. 5 nannte gelang dies nicht so gut.

Nun waren die Söckchen endgültig futsch.

So jetzt zum höchsten Punkt des Laufes, der Hochgratgipfel auf 1823m, den Wendepunkt bereits in Sicht nochmal 130Hm über “Treppchen” abwärts, wo ich wieder mal eine Fehler machte und mir ein Wendepunktbierla auf “ex” genehmigte, was mir schlagartig in den Kopf schoss. Die Bemerkung meiner Außerirdischen.” Jetzt darf ich auch noch einen Besoffenen ins Ziel bringen. Ich hab´s gebüßt, auf dem Rückweg. Andere haben´s genossen.

So jetzt alles wieder zurück, wie gehabt rauf- runter- rauf........

Ach ja, am ersten oder auch letzten Verpflegungspunkt, nahmen wir den Hund mit ins Tal, der uns am vorletzten Berg begegnete.

Sein Herrchen der Stefan Timmermann war überglücklich seinen Schützling an der hälfte des letzten Gefälle´s in Empfang zu nehmen. Er kam uns mit dem Rad´l entgegen.

So jetzt nochmal 20 min aufwärts zur Mittag- Mittelstation.

Unser Ziel.

Wir genossen den kräftigen Applaus, der 97 die vor uns da waren. Super.

Ach ja , nach uns kamen nochmal 6 Läufer. Sogar  Abbrecher gab´s! Schbässla Gell!

Ein Genusslauf von 8 - 15:22Uhr.   A Trraum.

 

Grüßla

 

Euer Rainer