38. GutsMuths-Rennsteiglauf Schmiedefeld
- Wann:
- Sa, 8. Mai 2010
- Kategorie:
- 2010
38. GutsMuths-Rennsteiglauf - 08.05.2010
Ergebnisse Supermarathon - 72,7km - 2439m Höhendifferenz (1470m Anstiege):
365. Mike Büttner 7:30:56 Stunden 16. MHK
1317. Rainer Rottmann 9:36:28 Stunden 271. M40
Auch dieser Lauf war viel zu schnell vorüber!
Der Lauftreff fiel am Freitag aus, dafür ging’s 18Uhr ins Bett, denn schon gegen 1:30Uhr stand der Rainer vor der Tür. Wir fuhren nach Schmiedefeld, welches gerade mal 150km von Bamberg entfernt ist. Dort angekommen, schob ich mir erst mal drei Honigbrötchen in den Rachen und genoss meinen Kaffee aus der Thermoskanne. 3:30Uhr fuhren dann die Busse in Schmiedfeld ab. 10€ kostete die Fahrt nach Eisenach, was eine Menge Läufer nutzten. Die meisten holten während der Fahrtzeit ihren fehlenden Schlaf nach, entsprechend ruhig war auch die Stimmung im Bus. In Eisenach angekommen war das erste Ziel ein Dixi. Auf dem Markt hallte bereits in ordentlicher Lautstärke die typische „Rennsteigpartymusik“. Da gibt’s von mir einen dicken Minuspunkt, aber Geschmäcker sind ja verschieden. Die Wartezeit bei den Toiletten hielt sich noch in Grenzen, aber kurze Zeit später war die Dixilocation völlig überfüllt. Nun holten wir noch unsere Startnummern ab und zogen uns um. Der Starterbeutel wurde später zurück nach Schmiedefeld gebracht und dort auf einer Wiese deponiert. Jetzt mussten wir nur noch irgendwie dort hin kommen.
Am Brunnen auf dem Markt trafen wir Vincent, ein Bekannter vom Rainer. Die beiden hatten sich dort verabredet, um gemeinsam zu laufen. Ein paar Fotos und dann knallte es auch schon und knapp 2000 Ultraläufer machten sich auf den Weg.
Wir waren recht schnell aus Eisenach raus und da ging’s auch gleich schon mal bergauf. Spätestens jetzt kamen leichte Zweifel, ob ich mir da nicht zu viel zugemutet hatte.Wie vom Rainer angeraten, bin ich langsam angelaufen. Ich versuchte in etwa einen 6er Schnitt zu halten.
Das Wetter war eigentlich optimal. Es war sehr neblig und etwa 8Grad kühl. Bewaffnet mit Handschuhen und im Shirt war ich optimal gerüstet. Andere liefen gut verpackt in langer Bekleidung, über entsprechend viel zurückgelassenen Klamotten stolperte man später auf der Strecke.
Das ständige bergauf und bergab zehrte ganz schön an den Kräften. Also füllte ich an jeder Verpflegungsstation meinen Magen mit Haferschleim. Hätte ich gewusst, dass es keine kostenlose Zielverpflegung gibt, hätte ich mir das Zeug unterwegs in Flaschen abgefüllt. Lecker! Sonst hielt ich mich an Wasser und Tee. Man muss aber sagen, dass sämtliche Verpflegungsstationen einen super Job machten. Von den alternativen Nahrungsmitteln, wie Wiener, Fettbemme usw. und auch dem Schwarzbier lies ich lieber die Finger.
Der Rennsteiglauf entpuppte sich als wirklich harter Cross. Bergauf zog ich das Gehen vor, um Energie zu sparen, allerdings ging es dann teilweise wieder so steil bergab, dass man auch da seine Mühe hatte nicht auf dem Bauch unten anzukommen. Und dann musste ich auch noch 10Minuten in typisch menschliche Bedürfnisse investieren.
Irgendwann stand dann das 50km-Schild vor mir. Jetzt dachte ich an die 100km-Strecke, die mir der Rainer schmackhaft machen wollte. Nie im Leben...! Bei etwa 60km traf ich einen Läufer, der erzählte mir, dass er bei der nächsten Versorgungsstation aussteigen wird, da er sich bereits mehrmals übergeben musste, dann lief der mir einfach davon. Na toll, das motiviert ja.
Die letzten Kilometer ging’s dann endlich mehr bergab. Und irgendwann war es dann vor mir, das Ziel. Mit den letzten Kräften fiel ich über die Ziellinie. Meine Beine fühlten sich nun an, wie damals, nach dem ersten Marathon. Fix und fertig holte ich meinen Starterbeutel ab und wanderte zu den Massenduschen. Die Stimmung auf dem Zielgelände war echt spitze. Ein halber Jahrmarkt wurde dort aufgebaut. Die Musik hatte sich allerdings nicht gebessert. Für uns Supermarathonis gab es noch ein schönes Shirt. Außerdem bekam man eine Soforturkunde, ein Köstritzer Schwarzbier und eine Suppe.
Und dann hörte ich den Kommentator: „… im Ziel ist Rainer Rottmann von den Freaky Friday Runners…“ Wir gönnten uns noch eine Stärkung im Festzelt und dann fuhren wir auch schon wieder zurück nach Bamberg.
Nächstes Jahr bin ich wieder dabei!
Euer Mike