1. WDS-Tag - 6h-Lauf Fürth
- Wann:
- So, 20. März 2011
- Kategorie:
- 2011
1. Welt Down-Syndrom Tag Fürth - 20.03.2011
Ergebnisse 6h-Lauf:
7. Mike Büttner 69,923km 1. M30
41. Willi Blauberger 59,571km 8. M45
42. Peter Plagemann 59,571km 8. M50
55. Rainer Rottmann 56,560km 13. M40
119. Kathrin Nickel 41,660km 1. W20
Finisher: 140
Der 6-h-Lauf in Fürth
Nun ja, was soll ich sagen, im Hinblick auf die 6h muss man schon sagen, des is bekloppt. Aber wenn man dazu sagt, das diese im Kreis gelaufen werden mussten (eine Streckenlänge von 1,323 km), dann ist das doch noch bekloppter, oder?! Aber wisst ihr was, mir egal.
Angefangen hat der Tag schon sehr zeitig. Um 4:45 Uhr wurde ich sanft aber bestimmend geweckt… Leute, da stand eine 4 auf dem Wecker, als ich aufgestanden bin… Das war die erste harte Tat des Tages. Aber nach einem schönen warmen Schluck Kaffee ging es dann auch wieder. Das nächste was dann allerdings kam, war die Aufregung. Meine Güte, was war ich nervös… Ich habe mir immer wieder gesagt, das ist doch bescheuert im Kreis zu rennen und immer wieder das gleiche zu sehen und überhaupt 6 Stunden…, das kann man doch nicht schaffen. Tja, da hab ich aber die Rechnung ohne Mike gemacht. Er hat an mich geglaubt und mich ermutigt.
Um pünktlich 07:05 Uhr stand dann auch schon der Rainer vor der Tür. Total relaxt fragte er mich, ob ich nervös sei. Hmm mal überlegen, jaaaaa und zwar wie verrückt. Mit einem Campingtisch und –stuhl für unsere eigene Pausen- und Verpflegungsstation im Gepäck sind wir dann auf auf und davon zum Peter gefahren. Er war natürlich auch schon bereit und stand schon, mit den Füßen scharrend vor der Tür. Mit Peter im Auto gings dann Richtung Hirschaid zum Willi. Ja und der Peter war auch aufgeregt. Ich kenn des noch vom Untertage-Marathon, er redet und redet und redet ;o) In Hirschaid ham' wir dann den Willi mit ins Auto eingeladen und dann ging die lustige 5er Gruppe auf die „große“ Reise. Wir hatten viel Spaß auf der Fahrt. War/ist ne lustige Truppe :o) Die Aufregung stieg dann, als wir Fürth immer näher kamen. Dort angekommen, hat uns der Mike navigiert, denn keiner wusste wo man hin soll, Hauptsache wir rennen 6 h durch die Gegend. Egal, auf einem Normaparkplatz haben wir dann geparkt. Nun standen 5 Verrückte vor dem Auto und haben überlegt, wie man Tisch, Stuhl und Gepäck denn dahin transportieren sollte. Es wurde also erstmal diskutiert. Irgendwann ergriff dann einer das Wort oder eher lies einer Taten sprechen und ging schon einmal voraus, die anderen dann hinterher. Es war auch nicht weit, vielleicht 5 Minuten zu Fuss.
Auf der Strecke angekommen, haben wir dann unseren verpflegungsplatz ausgesucht, die Campingsachen dahin gestellt und sind Richtung Startunterlagen in die Grüne Halle gelaufen. Die Aufregung war bei mir so stark, das ich einen richtig trockenen Hals hatte. In der Halle ging schon ordentlich die Post ab. Viele Läufer waren schon angekommen und standen bei der Startnummernausgabe an. Wir bekamen auch irgendwann unsere und haben uns dann auch schon startklar gemacht, denn wie es so ist, da labert man hier und schaut da und dann sind es nur noch 10 Minuten. Tja, aber am besten ist immer noch Rainer. Wenn alle anderen schon die Krise bekommen, weil keine Zeit mehr ist, muss sich unser Rainer erst noch umziehen und überhaupt auf die Toilette gehen und er hat einfach sowas von die Ruhe weg, das ist schon richtig beneidenswert.
Fast pünktlich zum Start standen wir dann auch alle in der Aufstellung und zählten bis 21 rauf, dann der Startschuss und die Aufregung war irgendwie weg. Rainer begleitete mich eine gewisse Zeit und wir ham' uns bissl unterhalten. Naja und da waren wir nun unterwegs auf einem 1,3 km langen Rundkurs, den einige von uns mit 31 bis max. 53 Runden bewältigten. Die erste Stunde verging schnell. Aber auf die Uhr geschaut hieß das auch, jetzt nur noch 5 h durchhalten. Naja so ein Lauf ist halt auch eine extreme Kopfsache. Man muss versuchen sich immer wieder neu zu motivieren. Na und ich hab dann halt die Steine auf dem Boden beobachtet, die Leute die mich überholt haben, die Sambabands, die an der Seite standen und Stimmung gemacht haben und die kleinen Cheerleader-Mädels, die respektable 6h durchgehalten haben und einen immer wieder angefeuert haben. Teilweise hab ich mich mit Mike unterhalten, der mich ab und an fragte ob alles i.O. ist. Peter hat mir bei fast jedem Überholvorgang einen Schulterklopfer gegeben, der mich doch immer wieder aufgebaut hat bis nach KM 30. Bis dahin ging es mir relativ gut, wobei dann der ein oder andere Muskel das ziepen anfing. Mit leidendem Gesichtsausdruck bin ich weiter gestolpert und Rainer hatte mich mal wieder eingeholt und mich angeschaut. Er meinte nur, siehst aber noch gut aus. Beim nächsten Stopp an der Verpflegungsstation, den ich öfters einlegte, hatte er mich dann wieder eingeholt gehabt. Er fragte, wie es mir ginge und ich sagte, das es hier und da ziepst und zerrt. Da meinte der Ultra-Guru Rainer, dreh dich einfach mal um und schau dir die Gesichter der anderen Läufer an. Jeder hat Schmerzen, aber was solls, es geht auch wieder vorbei. Und er hatte recht. Es ist zwar, wenn man noch nicht ganz so trainiert ist, eine schweine Quälerei, vor allem die letzten 1,5h. Aber was soll's, es tut allen genauso weh wie mir und mei, ich kann nich' letzte werden, weil ja alle die noch unterwegs sind 6h laufen. Mit der neu getankten Motivation ging's dann auf die letzten Kilometer. Im Prinzip ging es mir eh nur darum die 30 km zu schaffen und alles was dazu kam war sowieso Bonus. Das es am Ende 41,6 km sind hätte ich dann nicht gedacht. Ja und es fehlen nur 700 m, dann hätte ich mich in die Riege der Ultra-Läufer Rainer, Mike, Peter und Willi einreihen können. Aber was nicht ist wird noch werden ;o)
Die letzten Kilometer waren dann aber doch nur noch reine Plagerei. Es tat weh und man musste beißen Aber wenn man am Ende sieht und Revue passieren lässt, was man geschafft hat, ist man schon mehr als mächtig stolz auf sich. Auch Rainer, Peter, Willi und der Mike, alle haben sich mit mir gefreut und waren auch stolz auf sich selber, das man das, was am Anfang eigentlich nach „nicht möglich“ aussah doch irgendwie geschafft hat! Und was ich auch toll fand, es gab für jeden, von unserem Ultra-Guru ein kleines „Glückwunsch, ihr habt es geschafft“ Geschenk! Vielen Dank dafür :o)
Ich möchte sagen, das dieser Tag ein richtig toller Erfolg war. Aber was wir noch verbessern müssen ist das Timing Duschen-Massagen. Da wir die Duschen nicht gefunden haben, da gefühlt fast alle Läufer aus Fürth gekommen sind und nicht duschen brauchten, denn jeder wohnt ja daheim ;o), haben wir ewig gebraucht um an den richtigen Punkt zu kommen. Aber die Duschen waren warm und es gab kein Gerangel mehr, ich war nämlich ganz allein da drin. Ja aber die Massagen, naja die ham wa dann doch nich bekommen. Die Heimfahrt war dann noch mal echt der Hammer… ja wir haben nicht nur Kilometer geschruppt sondern uns auch ein paar Hirnzellen weggelaufen. Es waren interessante Gespräche zu vernehmen. Jeder hat irgendwas gesagt, was beim näheren betrachten, eigentlich kaum einen Sinn ergab. Ich denke Willi und Peter wissen was ich meine ;o)
In diesem Sinne, nehmt mich dass nächste mal wieder mit, ich glaub ich will noch mehr davon. Es war eine absolute Bereicherung und hat mir riesigen Spaß gemacht mit euch.
Also schnürrt die Laufschuhe, Schmerzen sind keine mehr da, und trainiert schön weiter.
Bis denn denn, eure fast Ultra-Kathrin :o)