35. Stadtwerke Leipzig Marathon

Wann:
So, 17. April 2011
Kategorie:
2011

35. Stadtwerke Leipzig Marathon - 17.04.2011

Ergebnisse Marathon:

117. Rainer Rottmann   3:19:36 Stunden      27. M40

 

In Leipzig

Schon alleine die Vorbereitung für dass, für mich gewagte Experiment war sehr fordernd. In meiner fünften Vorbereitungswoche, nach den Plänen eines gewissen Peter Greif ,war bereits der Punkt erreicht an dem mein Körper Schwäche zeigte. Die folgenden drei Wochen, bis zu großen Tag, wurden im Trainingssparprogramm vollzogen. Mit einem mulmigen Gefühl im Bauch ging´s morgens nach Leipzig. Diesmal mit gutem Zeitpuffer, zur Startnummernausgabe, zum Umziehen.
Pünktlich um 10Uhr gingen wir, etwa 700 Marathonis über die Startlinie. Gleich mit einem 4:30er Schnitt loszulaufen für mich absolut unüblich. In der ersten Hälfte war ich gut dabei, bis 28 ging´s dann schwieriger, bei 35 war dann der Punkt erreicht, an dem ich Gänsehaut bekam.
Nein, nicht vor Erregung! Mit Tunnelblick ging´s weiter. Wie schlecht ich aussah, konnte man an den erschrockenen Gesichtern der Zuschauer ablesen. Kurz vor 39 spürte ich im rechten “Beinchen”, die Voranzeichen auf einen kurz bevor stehenden Krampf. Noch nicht fertig gedacht. “Au” .Verflucht. Unumgänglich. Nach den Voranzeichen kommt ER, Er schlägt unerbittlich zu und verwandelt die Glieder in holzharte Fremdkörper. Nach kurzer “Standzeit”, jetzt im Joggschritt unterwegs, bis “Holger” vor mir auftauchte. Ja er war es! Holger Meier, der Gegner, der Konkurrent, der zu schlagen war, von dem mein Laufguru Peter Greif geschrieben hatte. Den musst du schaffen, den musst du die Stirn bieten, er ist der, wegen dem du dich wochenlang geschunden hast, er ist das Maß der Dinge.
Fünfzig Meter lagen zwischen “Ihm “und mir. Ungefähr zwei Kilometer lagen noch vor uns.
Dem “Brechen” nahe war ich “Ihm” im Nacken. Mit einem Vorteil. Er sah mich nicht. Der Abstand wurde langsam kleiner. Mittlerweile in der Geschwindigkeit, die man zu Regeneration auswählt und doch unmöglich schneller zu werden. Am 42er Schild vorbei, bogen wir auf die Zielgerade. Noch ca. 5-6 Meter war Holger vor mir. Von den Zuschauern gepusht, jetzt noch mal alles rein ins Holzbein. Fünfzehn Meter vor der roten Gummimatte, hab ich IHN gepackt den Holger. Mann war ich im Popo. Nach zehnminütiger Sitzpause im Zielbereich, war dann die vornehme Blässe und die krabbelnden Ameisen unter der Haut verschwunden.
Eine schmerzhafte, interessante aber wahrscheinlich einmalige Erfahrung, die ich nicht missen möchte.

Grüßla vo miäJ

 

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