Sparda-Münster City Triathlon
- Wann:
- So, 31. Juli 2011
- Kategorie:
- 2011
Sparda-Münster City Triathlon - 31.07.2011
Olympische Distanz (Schwimmen: 1500m / Rad: 40km / Lauf: 10km) - Deutsche Hochschulmeisterschaften:
65. Jürgen Handwerger
Erster Triathlon bei den Deutschen Hochschulmeisterschaften
Nachdem ich am 26.5. von einem Kumpel darauf angesprochen wurde, just4fun bei einem Triathlon, an dem er teilnimmt, mitzumachen, stand nun mein erster Triathlon an. Das Thema Triathlon war immer wieder präsent gewesen, durch den Ironman Jochen, ich wurde von der Triathlon-Abteilung vom SSV Ulm bei einem Lauf angesprochen und auch meine Neugier war immer größer geworden. Ich beschloss also mitzumachen und spulte meine ersten Radkilometer ab, legte mir einen Triathlonaufsatz und –einteiler zu und versuchte mich im Schwimmen zu verbessern.
So ging es also am Samstag los Richtung Münster mit einer großen Gruppe im Gepäck: Tim, der Erfahrene unter uns, der uns alle zusammen getrommelt hatte, 4 Triathlon-Debütanten Anni, Steffen, Ulli und ich, sowie Annika, eine erfahrene SSV Ulm Triathletin und Felix Schädle, der Bruder des deutschen Vizemeisters über die Mitteldistanz, wobei der Bruder Martin als Betreuer mit dabei war.
Es hat alles super geklappt mit der Fahrt, dem Pasta essen in der schönen Münsteraner Innenstadt und der Übernachtung in der Turnhalle. Am Sonntag Morgen gab es dann Frühstücksbüffet, aber ich habe kaum was essen können. Immerhin wurden es noch eineinhalb Brötchen, die Aufregung war einfach viel zu groß. Dann machten wir uns auf zu den Osmohallen, wo wir gestern schon unsere Startunterlagen geholt hatten. Nun ging es daran das erste Mal meine Wechselzone einzurichten. Martin gab uns da sehr viele hilfreiche Tipps. Aber da mir ein paar Sekunden egal waren, ließ ich die Radschuhe von den Pedalen weg. Die paar Meter kann ich auch mit Radschuhen laufen. Da aber das Wetter ja überhaupt nicht mitgespielt hatte und das Wasser im Hafenbecken dementsprechend kalt war (21°C) und ich keinen Neo hatte, machte ich mich auf den Weg mir noch einen auszuleihen. Und auch das klappte super. Zusammen mit der Startnummer 107 (mein Geburtstdatum) konnte eigentlich nichts mehr schief gehen. Wir machten uns vom Bus aus zusammen auf den Weg Richtung Schwimmstart. Und so langsam kamen auch die Bedenken: Stehe ich die 1,5 km Schwimmen durch? Wie klappt es das erste Mal mit Neo zu schwimmen? Aber nach der Wettkampfbesprechung ging es dann auch gleich ins Wasser zum Einschwimmen.
Nachdem das Startsignal ertönt war, habe ich erstmal Megapanik geschoben. Überall zappelnde Körper(ca. 80 Starter), viel Wasser geschluckt, das erste Mal im Neo, was sehr beengend ist, der Adrenalinschub…ich habe gedacht, ich bekomme keine Luft mehr und muss gleich aussteigen. Aber nachdem die schnellen Schwimmer weg waren, habe ich versucht mein Tempo zu finden. Und nach ungefähr 400 m hab ich es dann auch gefunden und habe meinen bestimmt lustig aussehenden Brust-Kraul-Hybridstil durchgezogen. Zum Glück hatte ich auch einen Schwimmer vor mir, in dessen Sog ich mich hängen konnte. Die letzten 200 m wollten aber einfach nicht enden. Ich habe mich aber dann so auf das Radfahren gefreut, dass ich nochmal die Zähne zusammengebissen habe. Aus dem Wasser und auf wackeligen Beinen in die Halle zur Wechselzone. Das Ausziehen vom Neo ging erstaunlich gut, Radschuhe an, Helm auf, Gel einstecken und los. Auf dem Rad hat es sich erstmal gut angefühlt, wieder festen Boden unter sich zu haben. Aber die Außentemperaturen ließen mich einfach nicht in Tritt kommen (17°C). Ich fühlte mich ständig ausgekühlt und konnte nicht den Schnitt fahren, den ich mir vorgenommen hatte, weil ich eigentlich v.a. auf dem Rad eine gute Leistung zeigen wollte. Der kräftige Wind tat dann noch sein übriges. Ich habe ziemlich schnell meine beiden Gels reingedrückt, aber irgendwie half das auch nix. Macht nix, dann eben beim Laufen, dachte ich mir. Immerhin konnte ich einige Fahrer überholen, aber trotzdem war es ein einsames Rennen im hinteren Teil des Feldes. Und schon stand der nächste Wechsel zum Laufen an. Laufschuhe an und los. Ist das ein komisches Gefühl. Ich hatte es zwar vorher im Training ein paar Mal gemacht, aber jetzt im Wettkampftempo. Man eiert da vor sich hin, unglaublich. Von Zeiten hatte ich bis dahin keine Ahnung, wollte ich aber auch nicht. Ich wollte erst im Ziel wissen, wie schnell ich war. Auf der Laufstrecke konnte ich vereinzelt auch noch ein paar überholen, aber insgesamt musste ich mein eigenes Rennen laufen, weil die meisten schon zu weit vorne waren. Das war schade, weil jemand, an den man noch ranlaufen kann, mich bestimmt noch einmal motiviert hätte. Während des Laufens konnte ich aber auf der gegenüberliegenden Kanalseite beobachten, dass alle Ulmer Starter über sich hinausgewachsen waren und anscheinend wahnsinnige Leistungen ablegten. Die letzten 2 km waren dann nochmal richtig hart, aber den letzten Kilometer habe ich dann versucht nochmal Gas zu geben und das letzte Stückchen Energie aus meinem Körper herauszuquetschen. Und dann der Zieleinlauf war ein richtig geiles Gefühl! In die Halle rein und überall Zuschauer, die einen anfeuern und dann noch dieses Echo in der Halle. Genau für dieses Gefühl nimmt man diese Qualen ja auf sich! Geil!
Und so hatte ich dann meinen ersten Triathlon gefinisht!
Später habe ich dann meine Zeit erfahren und es ist eine Zeit dabei herausgekommen, die ich mir vorher nur vorstellen konnte unter der Bedingung „Es muss alles super laufen“:
Zielzeit: 2:28:55
Schwimmen: 34:48
Rad: 1:06:17
Laufen: 44:27
Vorgenommen hatte ich mir irgendwas um die 2:40 rum, ich bin also super zufrieden für meinen ersten Triathlon und es war ein super Erlebnis. Allerdings ist der Funke noch nicht richtig übergesprungen. Das Schwimmen ist einfach nicht schön, v.a. bei den Temperaturen nicht. Duathlon jederzeit, aber Triathlon…mal sehen.
Und noch was: die anderen drei Debütanten haben alle Zeiten um die 2:15 Stunden rausgehauen…bei ihrem ersten Triathlon überhaupt!