39. BMW Berlin-Marathon
- Wann:
- So, 30. September 2012
- Kategorie:
- 2012
39. BMW Berlin-Marathon - 30.09.2012
Ergebnisse Marathon:
Platz | Name | Pl. AK | AK | Zeit |
765 | Mike Büttner | 165. | M30 | 02:55:16 |
2923 | Friedwald Stretz | 482. | M45 | 03:13:50 |
3971 | Jochen Alt | 834. | M35 | 03:19:56 |
5483 | Sven Liedloff | 1007. | M45 | 03:27:21 pers. Bestzeit |
6385 | Markus Pfalzgraf | 1486. | M40 | 03:30:06 pers. Bestzeit |
8581 | Claus Popp | 904. | M50 | 03:39:23 |
8907 | Michael Schmitt | 839. | MH | 03:40:42 |
21147 | Tobias Linhardt | 2626. | M30 | 04:32:08 |
21725 | Peter Plagemann | 2859. | M50 | 04:36:21 |
7044 | Kathrin Nickel | 951. | W30 | 05:17:09 pers. Bestzeit |
Uuupss, wie konnte das denn passieren...
...habe ich mich gestern gefragt, als mir der Mike mitteilte, dass ich doch eine Bestzeit gelaufen bin… Hmm, also ich war echt verwirrt, aber mal von Anfang an.
Wir waren ja ne ganze Horde Freaky´s in Berlin. Am Samstag war allgemeine Ankunft mit anschließendem Besuch der Messe, um die Startunterlagen zu holen. Wir waren schon relativ zeitig dort, deswegen ging es mit den Massen an Menschen noch. Mit den Startunterlagen und dem ein oder anderen neu gekauften Laufutensil ging es dann Richtung Hotel.
Dort angekommen, haben wir auch gleich unsere persönlichen Paparazzi getroffen, meine Eltern ;o). Wir haben die Zimmer bezogen und wie es sich für einen richtigen Freaky-Auftritt gehört, sind wir eine kleine Aufwärmrunde durch Berlin gelaufen, nur um die Beine zu lockern (aber in Wirklichkeit um die Nerven ein bisschen zu beruhigen).
Am Abend haben wir dann gemeinsam beim Italiener unsere Kohlehydratspeicher aufgefüllt.
Nach einer für mich relativ bescheidenen Nacht sind dann Mike und ich so gegen 5:45 Uhr aufgestanden, um pünktlich um 6 Uhr beim Frühstück zu sitzen. Ja 5:45 Uhr, was für ne Zeit… Halb schlaftrunken und total aufgeregt habe ich mir 1,5 Brötchen rein gezwungen, während Sven und Mike sich den Bauch vollgeschlagen haben… Aber ich habe ja gelernt, dass Männer im Stillen leiden ;o).
Wir sind dann um ca 8:20Uhr Richtung Start aufgebrochen, wobei Friedwald, Peter, Claus und Sven schon um 8 Uhr los sind, naja die einen frieren halt gern ;o). Aber da der Weg zum Start nur 10 Minuten gedauert hat, waren Mike, ich und Maggi mit unseren Fotografen Christian, Evi und Tini rechtzeitig vor Ort. Wir haben uns noch verabschiedet und wurden dann uns selbst überlassen. Ab jetzt hieß es nur noch Augen zu und durch und nur nicht hyperventilieren. Ja, jetzt mach des aber mal, wenn 1000sende um dich rum stehen, alle nicht weniger aufgeregt wie du selbst.
Nach ein paar Minuten war es dann auch schon für den ersten Startblock soweit. Das war Gänsehaut pur, da wir für diese Athleten von 10 runter gezählt und sie mit Applaus auf die Strecke geschickt haben. Auch für den 2-ten Startblock haben wir applaudiert und sind nervös von einem auf den anderen Fuss getippelt, da wir ja auch bald an der Reihe waren. Und dann, 09:16Uhr ungefähr, fiel unser Startschuss. Was für ein Gefühl. Ab jetzt ist man auf sich allein gestellt.
Die ersten Kilometer liefen gut, sogar sehr gut. Die Stimmung war super am Rand der Strecke und die Beine liefen und der Kopf dachte nicht. Meine Emotionen liefen da schon das erste mal über… Ich habe mir dann aber selber immer wieder gesagt, ganz ruhig, das Rennen hat noch nicht richtig angefangen. Aber ja, ich habe mich zu früh gefreut.
Manche sagen ja, das der Hammermann erst ab KM 35 kommt… Ähm nööö, der kam eher, viel eher… Mit einem mal war es, als ob einer ein Ventil geöffnet hat und die Luft raus lässt. Ich hatte keine Kraft mehr und dann kamen die Krämpfe hinzu. Ich dachte mir nur, Mist! Die letzten blöden 17 KM werde ich doch irgendwie noch schaffen können?! Wie um alles in der Welt redet man sich 17 KM schön?
Indem man sich in 5 KM-Schritten weiter rechnet. Diese Idee hab ich aber nach bereits 1 KM wieder verworfen. Dann hab ich mir überlegt, in Verpflegungsstand-Abständen zu denken, also alle 2,5 KM. Jo, des hat funktioniert. Ab und an stretchen und mit sich selber reden. Aber eines muss ich sagen, soviel Kopfkino hatte ich schon lange nicht mehr. Aufgeben ist keine Option (DNF is no Option, nicht war Peter? ;o)). Und genauso dachte ich mir das eben. Was solls, hauptsache geschafft.
Und plötzlich war sie da. Die magische 40 KM Marke. Auf den letzten 2 KM hab ich dann nochmal meine Reserven mobilisiert, die ich mir durch 2 Bananen und jede menge Wasser zugefügt habe. Keine Ahnung, wo man manchmal diese Kraft, die man eigentlich dachte nicht mehr zu haben, herholt. Aber es geht. Echt krass manchmal…
Als ich dann so die letzten 500 Meter Richtung Brandenburger Tor und Ziel gerannt bin, hatte ich echt fast das Gefühl, ich muss gleich heulen. Wenn meine Eltern oder der Mike in der Nähe gewesen wären, jupp dann hätte ich aber sowas von emotional reagiert…
Das erste Mal seitdem ich laufe, hatte ich so einen innerlichen Kampf in mir toben, dass ich emotional und körperlich echt am Ende war. Aber am Ende zählt die Medaille. Die kann einem keiner mehr nehmen.
Ich hab mir immer wieder eingeredet: Mädel, der Schmerz geht, aber der Stolz es doch geschafft zu haben, der bleibt. Und siehe da, es ging. Auch mit einer mehr oder weniger schlechten Vorbereitung kann ich nen Marathon laufen. Und sogar in Bestzeit *in-die-Luft-spring* auch wenns nur ne Minute is ;o).
Die Schmerzen die man dannach hat sind viiiieeel schlimmer, als die 42 KM. Die Heimfahrt war sehr witzig. 4 Marathonis, die bei jedem Ein-und Aussteigen gejammert haben.
Ich möchte mich vor allem bei meinen Eltern für die Begleitung und die Pflege dannach bedanken. Für die Fotos und die Videos und die aufmunternden Worte.
Ich fand dieses Wochenende echt super mit euch Freakys und hoffe, dass wir soviel Spass, vor allem soviel wie am Sonntagabend im Restaurant, bei unserem nächsten großen Laufevent auch haben werden. Auch wenn die eine oder andere Bestzeit vielleicht nicht gefallen ist oder nur knapp verfehlt wurde, ihr seid alle gesund ins Ziel gekommen und habt die Medaille und nur das zählt. Also verliert eure Ziele nicht aus den Augen, relaxt nicht zu lange und ich hoffe, wir sehen uns bald wieder.
In diesem Sinne.
Nach dem Lauf, ist vor dem Lauf. Eure Rennsemmel Kathrin